Fragen & Antworten

Mögliche Fragen und die zugehörigen Antworten zur Fernwärme-Erweiterung in der Wiesbadener Innenstadt haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Projektdaten

  • Was ist geplant?

    Das Fernwärmenetz der ESWE Versorgung wird seit 2016 in Richtung Innenstadt erweitert. Dabei wurde eine erste Trasse entlang der Friedrich-Ebert-Allee und der Wilhelmstraße bis zum Kureck geführt. Eine zweite Trasse entstand 2017, um die Fernwärme vom bereits bestehenden Netzpunkt am Gutenbergplatz (Landeshaus) aus zum neuen Campus der Hochschule Fresenius am Altes Gericht zu bringen.
    Ab September 2019 wird die vorhandene Fernwärmetrasse unter der Wilhelmstraße mit einem Abzweig in die Burgstraße verlängert und bis November zur Straße „An den Quellen“ durchgebaut. Im Jahr 2020 wird dann diese Trasse weiter über Schloss- und Marktplatz zum alten und neuen Rathaus als weitere Abnehmer geführt.
    Aktuell laufen Gespräche mit Vertretern des Hessischen Landtages, um auch dieses eventuell an die klimafreundliche Fernwärme anzuschließen. 

    Durch die Investitionen und Ausbauten können städtebaulich wichtige neue Gebäude ökologisch sinnvoll beheizt werden und ohne eigene Heizzentralen auskommen.

  • Welche Abnehmer gibt es?

    Fernwärme beziehen z. B. das Rhein-Main Congress Center, der Komplex Wilhelmstraße 44, der Campus der Hochschule Fresenius am Alten Gericht, das neue Kureck und mehrere Schulen. Aktuell werden die Leitungen für den Anschluss von altem und neuem Rathaus verlegt. Darüber hinaus befindet sich ESWE Versorgung mit weiteren Abnehmern in den neuen Fernwärme-Potenzialgebieten in konkreten Verhandlungen.

  • Wo kommt die Wärme her?

    Etwa 60 Prozent der Wiesbadener Fernwärme kommt aus unserem Biomasseheizkraftwerk nahe der Wiesbadener Deponie. Die ökologisch hochwertige Qualität der Wärme wird auch durch den von der TU Dresden zertifizierten besonders niedrigen "Primärenergiefaktor" deutlich.

    www.eswe-bioenergie.de

    Die restlichen 40 % kommen aus unseren konventionellen Heizwerken, zum Teil unter Einsatz von regenerativen Brennstoffen und Kraft-Wärme-Kopplung, im Stadtgebiet.

  • Wie hoch ist die Investitionssumme?

    Die Kosten für den Bau der Trassen Wilhelmstraße, Moritzstraße und Marktplatz wurden mit zusammen rund 7,3 Mio. Euro kalkuliert.

Bauarbeiten

  • Wie lang ist der jeweilige Bauabschnitt?

    Die Tiefbauarbeiten in der Burgstraße beginnen im September. Dann wird die vorhandene Fernwärmetrasse unter der Wilhelmstraße mit einem Abzweig in die Burgstraße verlängert und bis November zur Straße „An den Quellen“ durchgebaut. Im Jahr 2020 wird dann die Trasse weiter über Schloss- und Marktplatz zu neuem und altem Rathaus geführt.

  • Wie lange wird es dauern?

    Wir rechnen mit einem Abschluss aller Maßnahmen bis Oktober 2020.

  • Auf welche Beeinträchtigungen müssen sich Geschäfte und Bevölkerung einstellen?

    Uns ist bewusst, dass die Baustellen eine Belastung für Anwohner und Gewerbetreibende darstellen. Wir sind in engen Gesprächen mit den städtischen Behörden, um diese Belastungen so gering wie möglich zu halten.
    Während der Bauzeit von September bis Mitte Oktober ist in der Burgstraße eine Vollsperrung für den Durchgangsverkehr geplant. Der Verkehr wird dann vor allem über die Taunus- und Wilhelmstraße umgeleitet. In die nötigen Umleitungen werden auch die Mühlgasse und der Drei-Lilien-Platz einbezogen, die dann für den Gegenverkehr geöffnet werden. In dieser Zeit werden die Parkplätze im Gebiet aufgehoben und nur eigens ausgewiesene Ladezonen für die Geschäfte zur Verfügung stehen.

  • Was passiert, wenn Sie bei den Grabungen auf Bau- oder Bodendenkmäler treffen?

    Wir haben uns frühzeitig mit dem Bauaufsichtsamt in Verbindung gesetzt und eine archäologische Dokumentation durch Experten vereinbart. Etwaige Bau- und Bodendenkmäler werden entsprechend genau dokumentiert und gesichert / nach dem Bau wieder hergestellt.

    Die Vorgehensweise ist uns bereits von anderen Projekten her bekannt und auch gesetzlich vorgegeben. Wir haben Kontakt zur Hessen-Archäologie und der ausführenden Fachfirma Lorscheiter.

  • Verlegen Sie auch gleichzeitig Leerrohre für spätere Maßnahmen wie Glasfaser-Internet oder wird dann wieder die Straße aufgerissen?

    In Abschnitten, in denen derzeit keine solchen Infrastrukturen bestehen, werden selbstverständlich Leerrohre mit verlegt, um die Beeinträchtigungen durch Baumaßnahmen möglichst gering zu halten.

Verkehr und Feste

  • Wie wird der Verkehr geregelt?

    Die Verkehrsführung wird in enger Abstimmung mit den städtischen Behörden von einem spezialisierten Verkehrsplanungsbüro erarbeitet.
    Während der Bauzeit in der Burgstraße wird der Verkehr vor allem über die Taunus- und Wilhelmstraße umgeleitet. In die nötigen Umleitungen werden auch die Mühlgasse und der Drei-Lilien-Platz einbezogen, die dann für den Gegenverkehr geöffnet werden. In dieser Zeit werden die Parkplätze im Gebiet aufgehoben und nur eigens ausgewiesene Ladezonen für die Geschäfte zur Verfügung stehen.
    Ortskundigen wird empfohlen, alternative Routen zu prüfen.

  • Werden Feste beinträchtigt?

    Werden Feste beinträchtigt?

    Die Bauarbeiten in der Burgstraße starten erst nach der Rheingauer Weinwoche. Bei der Planung wurden eventuelle Festivitäten berücksichtigt.

  • Wo können sich Bürger und Geschäftsleute informieren?

    Wir haben die Gewerbetreibenden vor Ort in persönlichen Gesprächen bzw., wenn wir sie nicht antreffen konnten, per Brief informiert. Außerdem finden Interessierte die Projektinformationen auf dieser Webseite.

    Zusätzlich wollen wir durch aktive Pressearbeit und Dialogveranstaltungen wie schon während der Bauarbeiten auf der Wilhelmstraße sowie der Moritzstraße sicherstellen, dass die Bevölkerung gut informiert ist und den großen Nutzen der Maßnahme erkennt.

Interessenten

  • Was muss ich als privater / gewerbetreibender Interessent tun, um Fernwärme zu beziehen?

    Information und Ansprechpartner finden Interessierte auf unserer Homepage.

  • Wo sind die Vorteile für den Kunden?

    Der Transport der thermischen Energie (Fernwärme) erfolgt über ein im Erdreich verlegtes, wärmegedämmtes Rohrsystem, aus dem Gebäude mit Heizenergie und Warmwasser versorgt werden. Beim Nutzer erfolgt die Wärmeübergabe mit Hilfe einer Übergabestation (Wärmetauscher). Die Betriebstemperaturen für den Vorlauf sind 70-100 °C bei einem Betriebsdruck von 10-16 Bar.

    Der Anschluss an das Fernwärmenetz bietet folgende Vorteile:

    • Geringer Platzbedarf
    • Keine Lagerhaltung von Heizöl, Flüssiggas, Holzpellets
    • Keine Abgasanlage (Kamin) mit Folgekosten
    • Keine Heizungswartung
    • Ersparung individueller Emissionen (Luftreinhaltung)
  • Planen Sie weitere Teile der Innenstadt mit Fernwärme zu versorgen? Wie sieht der Zeitplan aus?

    Für das Klima in der Innenstadt, die in einem Talkessel liegt, ist jeder Emittent von Abgasen, der nicht gebaut wird oder wegfällt, ein Gewinn. Allerdings ist uns bewusst, dass in vielen Fällen die Gasetagenheizung ein Standard ist, der nicht in allen Fällen sinnvoll durch Fernwärme ersetzt werden kann. Deswegen hatten wir uns im ersten Schritt auf große neue Abnehmer konzentriert. Durch die Erschließung der Wilhelmstraße wurden weitere Anbindungen denkbar und sinnvoll. Auch die zweite Innenstadttrasse in Richtung Campus Altes Gericht hat neue Potenziale bis zur Schwalbacher Straße aufgezeigt.
    Für Interessenten bieten wir auf unserer Homepage entsprechende Ansprechpartner.

Umweltschutz

  • Sie argumentieren mit ökologischem Nutzen. Können Sie diesen nachvollziehbar berechnen?

    Aufs Jahr gesehen werden 95 Millionen Kilogramm CO2 eingespart. Weiterhin besteht der Nutzen darin, dass in der luftökologisch sensiblen Talkessellage jeder Wegfall einer Emissionsquelle aus Sicht der Lufthygiene positiv zu sehen ist.

    • Das BMHKW Wiesbaden ersetzt fossilen Brennstoff mit einem Energieäquivalent von 16 Millionen Liter Heizöl jährlich durch Biomasse.
    • Da Biomasse als nachwachsender Rohstoff als klimaneutral gilt, wird durch den Betrieb des BMHKW eine CO2-Einsparung von ca. 94,7 Millionen kg/a erreicht.
    • Die von dem BMHKW erzeugte Leistung entspricht ca. 4% des derzeitigen Wärme- und Strombedarfs der Landeshauptstadt Wiesbaden, rechnerisch können damit 12.000 Einfamilienhäuser versorgt werden.
    • Mit dem Betrieb des BMHKW sind wir einen großen Schritt weiter, die Wiesbadener Klimaziele 2020 zu erreichen.
    • Das BMHKW bietet 15 neue, dauerhafte Arbeitsplätze für den Raum Wiesbaden. Die Entstehung oder Sicherung weiterer Arbeitsplätze bei den Zulieferern oder Dienstleistern ist dabei noch nicht berücksichtigt.
    • Der Bezug von Biomasse aus der Rhein-Main-Region verringert die Importabhängigkeit der Energieversorgung vor Ort.

    (aus www.eswe-bioenergie.de)

  • Wie ökologisch ist die Fernwärme überhaupt? Muss im Winter extra für das Fernwärmenetz zugeheizt werden?

    Die ökologischen Vorteile sind signifikant. Da Biomasse als nachwachsender Rohstoff als klimaneutral gilt, wird durch den Betrieb des BMHKW eine CO2-Einsparung von ca. 94,7 Millionen kg/a erreicht. Jedes Gebäude, was nicht in der Innenstadt individuell beheizt werden muss, verbessert die Luft.

    An besonders kalten Tagen werden wir über unsere vier konventionellen Heizwerke im Fernwärmenetz Lastspitzen abfangen. Das heißt, an besonders kalten Tagen wird insgesamt mehr geheizt, was aber die ökologische Bilanz über das Gesamtjahr nicht berührt.